Roland Barthes

französischer Philosoph und Literaturwissenschaftler; bekannt für strukturalistische Literaturanalyse und Semiotik der Alltagskultur; zählte auch zu den Wegbereitern d. Poststrukturalismus; Werke u. a.: "Am Nullpunkt der Literatur", "Mythen des Alltags", "Die Sprache der Mode", "Die Lust am Text", "Fragmente einer Sprache der Liebe", "Die Vorbereitung des Romans", "Tagebuch der Trauer"

* 12. November 1915 Cherbourg

† 26. März 1980 Paris

Herkunft

Roland Gérard Barthes wurde 1915 in Cherbourg als Sohn von Henriette (geb. Binger) und Louis Barthes geboren. Der Vater, ein Marineoffizier, fiel 1916 bei einer Seeschlacht im Ersten Weltkrieg, kurz vor dem ersten Geburtstag seines Sohnes. B. wuchs zunächst in Bayonne im Südwesten Frankreichs auf, wo er mit der Mutter, seiner Großmutter und einer Tante lebte, bis die Mutter 1924 mit ihm nach Paris zog. 1927 kam sein Halbbruder Michel als uneheliches Kind zur Welt.

Ausbildung

Nach dem Abitur am Pariser Lycée Louis-le-Grand (1934) studierte B. an der Universität Paris-Sorbonne Klassische Literatur und war Mitbegründer einer studentischen Theatergruppe, die antike Stücke jeweils in den Originalsprachen aufführte. B.s vielversprechende akademische Laufbahn wurde jedoch häufig unterbrochen, da er bis 1947 wiederholt schwere Anfälle von Lungentuberkulose erlitt. ...